Projekte

SHS Scientific Health Services GmbH konzipiert Beratung, Projekte und Analysen im Gesundheitswesen, die unabhängig von disziplinären Einzelperspektiven unterschiedliche Facetten der jeweiligen Aufgabe in den Blick nehmen. Unsere Stärken liegen im qualitativen Vorgehen, mit unseren Partnern und Netzwerken sind wir allerdings ebenso in der Lage quantitative Projekte und Studien durchzuführen.

Im Folgenden möchten wir Ihnen anhand eines Beispielprojektes unsere Arbeitsweise verdeutlichen.

Gesundheitsförderung und Prävention in der Firma SHS Orthopädieschäfte GmbH

 

 

 

Projekttagebuch

Um den Projektverlauf nachvollziehbar und transparent zu gestalten, um einzelne Schritte aufeinander aufbauen und beziehen zu können und dem Prozesscharakter Rechnung zu tragen, wurde ein Projekttagebuch geführt. Alle für wichtig gehaltenen Vorkommnisse des Projektes wurden im Projekttagebuch wie eine Art Logbuch chronologisch festgehalten. Wesentliche Planungen, Ergebnisse und Vorgehensweisen wurden skizziert und konnten alle Beteiligten auf dem Laufenden halten.

Projektskizze

Die Fallstudie in der SHS Orthopädieschäfte GmbH zielte grundsätzlich darauf ab, gesundheitsbezogenes Verhalten und Wissen aus der Innenperspektive der Firma zur erforschen und Veränderungsprozesse gemeinsam mit den Beteiligten anzustoßen. Unter Einbezug von Geschäftsführung wurde viel Wert auf Partizipation der Mitarbeiter/-innen sowie hohe Praxisnähe und Theoriefundiertheit gelegt. Kennzeichen waren zudem eine ausgeprägte Methodenanpassung, d.h. eine hohe Flexibilität im Projektablauf. So wechselten sich z.B. Phasen der Planung und Ist-Analyse ab bzw. bauten aufeinander auf. Der Einsatz verschiedener Methoden steht kennzeichnend für eine umfassende Einführung des BGM.

Planung/Ist-Analyse

Unterschiedliche Erhebungsmethoden innerhalb der Ist-Analyse sorgten für umfassende, subjektive und objektive, sowie gegenstandsbezogene Auskünfte von Mitarbeiter/-innen und Geschäftsführung. Nach einem informellen Vorgespräch mit dem Geschäftsführer über die Vorgehensweise und Ziele des Projektes ging es in eine erste Planungsphase, der sich die Vorstellung des Projektes sowie die Erhebungsphase anschlossen.

Einführung und Steuerung des BGM

Nach der Datensammlung in der Ist-Analyse wurden die gewonnenen Ergebnisse zusammengefasst, strukturiert und grafisch dargestellt. Die Ergebnisse wurden zuerst dem Geschäftsführer und schließlich den Mitarbeiter/-innen präsentiert. Letztlich wurden Handlungsempfehlungen zur Einführung von weiterführenden Maßnahmen im Rahmen des BGM ausgesprochen.

Evaluation

Qualitätssicherung von BGM-Projekten bzw. Maßnahmen sind standardisiert nur schwer anwendbar, als Wirksamkeitsnachweis allerdings von wichtiger Bedeutung. Das Projekt Gesundheitsförderung und Prävention in der Firma der SHS Orthopädieschäfte GmbH wurde auf unterschiedliche Weise evaluiert. Zum einen durch die Einbettung als Fallstudie in die im Buch Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung in kleinen und mittleren Unternehmen dargestellte Forschungsarbeit. Zum anderen durch in diesem Zusammenhang durchgeführte Interviews und stetige Betriebsbegehungen in der SHS Orthopädieschäfte GmbH.

Informelles Gespräch mit dem Geschäftsführer

Aufgrund der Partnerschaft der Unternehmen gestaltete sich der Zugang zur SHS Orthopädieschäfte GmbH einfach. In der Vorbesprechung musste daher weniger Überzeugungsarbeit zur Notwendigkeit des Projektes geleistet werden. Vielmehr waren organisatorische Planung sowie die inhaltliche Ausrichtung des Projektes Thema dieses Vorgespräches. Darüber hinaus wurde versucht, unternehmerisches, praxisnahes sowie wissenschaftliches Denken zusammenzubringen und diskutiert, mit welcher Vorgehensweise die Zielsetzung gesundes Unternehmen am effektivsten erreicht werden könnte.

Ergebnispräsentation

Die Ergebnisse der Ist-Analyse wurden zuerst dem Geschäftsführer präsentiert. Aussagen des Geschäftsführers zu einzelnen Ergebnissen wurden im Projekttagebuch festgehalten und flossen in die weiterführende Ergebnisinterpretation und Handlungsempfehlungen ein. Dahinter verbirgt sich nicht nur eine weitere Einbindung des Geschäftsführers in und eine höhere Identifikation mit dem Projekt, sondern auch ein besseres Verständnis von Aussagen und Erkenntnissen sowie die Idee, Projekte im Rahmen von BGM immer als gemeinsame Aktionen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern sowie externen Akteuren zu verstehen.

Interviews

Im Rahmen der im Buch Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung in kleinen und mittleren Unternehmen Forschungsarbeit wurden zwei Interviews mit Experten des BGM zu Hintergründen, Vorgehensweise und vergleichbaren Projekten durchgeführt. Diese hinterfragten die Vorgehensweise des Projektes in der SHS Orthopädieschäfte GmbH und schafften Vergleichsmöglichkeiten mit ähnlichen Vorgehensweisen. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Forschungsarbeit Qualitätsparameter wie Struktur-, Prozess- und Ergebnisevaluation des Projektes diskutiert.

Vorstellung des Projektes vor dem Geschäftsführer

Nach abgeschlossener erster Planungsphase, die methodische und organisatorische Abläufe koordinierte, wurde das Projekt dem Geschäftsführer detailliert vorgestellt. D.h., mit welchen Methoden sollten die Daten zum Gesundheitszustand des Unternehmens erhoben werden, wie die Ergebnisse ausgewertet sowie dargestellt und wie Handlungsempfehlungen generiert werden. In diesem Projektschritt wurde zudem der in der Mitarbeiterbefragung verwendete Fragebogen mit dem Geschäftsführer betriebsspezifisch angepasst und die Befragungszeiträume dieses Diagnoseinstrumentes festgelegt. Weitere Planungen bereiteten die Projektvorstellung vor.

Ergebnisdiskussion

Als nächster Schritt wurden die zusammengefassten Ergebnisse den Mitarbeiter/-innen präsentiert und in einer Gruppendiskussion die Möglichkeit geschaffen, sich zu den einzelnen Ergebnissen zu äußern. So ergab sich zum Beispiel aus der kontroversen Gruppendiskussion zum Thema Rauchen im Aufenthaltsraum die Konsequenz, dass ab diesem Zeitpunkt nicht mehr im Aufenthaltsraum geraucht wurde.  Auch diese Kommentare flossen in die Ergebnisinterpretation ein und wurden z.T. in den Handlungsempfehlungen berücksichtigt.

Betriebsbegehungen

Evaluiert wird das Projekt laufend durch sog. Betriebsbegehungen. Ergebnisse und Maßnahmen des Projektes werden in der SHS Orthopädieschäfte GmbH auch im Rahmen des gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitsschutzes und Qualitätsmanagementsystems überprüft und verbessert.

Vorstellung des Projektes vor den Mitarbeitern

In gemeinsamer Runde wurden von der Projektleitung den Mitarbeiter/-innen der SHS Orthopädieschäfte GmbH Intention und Zweck des Projektes vorgestellt. Im Zentrum standen Ablauf und Ziele der Maßnahme sowie die aktive Beteiligung an Mitarbeiterbefragung und Ergebnisdiskussion.

Handlungsempfehlungen

Ergebnisdiskussion und –interpretation des Projektes hatten 10 Handlungsempfehlungen zur Konsequenz, die die Etablierung und Weiterführung des BGM in der der SHS Orthopädieschäfte GmbH anregen und weitere Maßnahmen begründen sollten. Zudem wurde das Projekt als Fallstudie in das Buch der SHS Scientific Health Services GmbH, Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung in kleinen und mittleren Unternehmen integriert und als good-practice-Beispiel mit theoretischen Hintergründen in Bezug gesetzt.

Betriebsbeschreibung

Um die Ist-Analyse betriebsspezifisch auslegen zu können, wurde die SHS Orthopädieschäfte GmbH hinsichtlich ihrer Geschäftsfelder, ihrer Betriebs- und Mitarbeiterstruktur sowie ihrer Einordnung in wirtschaftliche Organisationseinheiten beschrieben. So konnten Arbeitsorganisation, Fertigungsstruktur und Arbeitszeiten z.B. zu den Antworten in der Mitarbeiterbefragung gegenübergestellt und die Analyse systematischer durchgeführt werden.

Mitarbeiterbefragung

Als Kernelement der Ist-Analyse wurde eine schriftliche Mitarbeiterbefragung mittels Fragebogen durchgeführt. Als Analyse der betrieblichen Ausgangssituation sollte ein umfassendes Bild über den Gesundheitszustand der Belegschaft und deren Meinung zu Arbeitssituation sowie Organisation ermittelt werden. In einer aktiven Auseinandersetzung mit der Thematik Gesundheit am Arbeitsplatz sollten die Sichtweisen der Beschäftigten und ihr Erfahrungswissen als zentrale Erkenntnisquelle von Gesundheitsressourcen und –risiken im Unternehmen dienen. Nach einer Vorbesprechung und Einweisung, zusammen mit dem Geschäftsführer und unter Begleitung durch die Projektleitung, beantworteten die Mitarbeiter/-innen anonym 80 Fragen aus 5 Themenbereichen.

FragenkomplexAnzahl der Fragen
Gesundheitliche Situation16
Arbeitsplatz und Arbeitsplatzplanung32
Belastungen am Arbeitsplatz1
Verhältnis zu Kolleginnen/Kollegen, Vorgesetzten27
Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung4

Krankenstandanalyse

Unter der Prämisse, die gewonnenen Daten nicht nur aus ökonomischen Blickwinkel zu betrachten, sondern sensibel in die Ist-Analyse einzubetten, sich nicht nur auf Fehlzeiten von Mitarbeiter/-innen, sondern auch auf die Förderung der Gesundheit der Beschäftigten zu konzentrieren, wurde als weiteres Analyse-Instrument eine Krankenstandanalyse durchgeführt. In Kombination mit der Altersstruktur der SHS Orthopädieschäfte GmbH lieferten die Krankenstanddaten folglich ohne Rückschlüsse auf die einzelnen Mitarbeiter/-innen einen Überblick über die Arbeitsunfähigkeitsdaten der letzten zehn Jahre und konnten in der Analyse zu den Ergebnissen der anderen Erhebungsmethoden in Bezug gesetzt werden.